Der Deutsche Land­kreis­tag (DLT) hat am 11. Juni 2018 die Er­geb­nis­se einer Um­frage zum Stand der Di­gi­ta­li­sie­rung in den 294 Land­kreisen ver­öffent­licht. Die Er­he­bung er­folg­te in Zu­sam­men­arbeit mit Fraun­hofer IESE. Die Um­frage ist hoch­aktuell: Sie be­richtet unter an­de­rem aus­führlich über den Stand der DSGVO-Um­setzung auf Kreis­ebene.

Die Umfrage „Der digitale Landkreis“, an der sich mit 146 rund die Hälfte aller Landkreise beteiligt hat, betraf zum einen die typischen Kreisaufgaben der Daseinsvorsorge, das heißt, die medizinische Versorgung, Bildung und Mobilität, die wirtschaftliche Entwicklung einschließlich Mittelstand 4.0, die Stärkung der Versorgung vor Ort und die Innovationsförderung. Zum anderen wurden aber auch Fragen zum E-Government in der Kreisverwaltung gestellt.

Beispielhafte Umfrageergebnisse aus dem Kapitel „Digitalisierung der Verwaltung (E-Government)“ zeigen auf, dass – bei aller Kritik im Bezug auf EU-Vergleichszahlen – auf Kreisebene in einigen Bereichen anerkennenswerte Aktivitäten umgesetzt werden. So geben beispielsweise 71 % der Befragungsteilnehmer aus den Landkreisen an, die E-Akte zumindest in einigen Fachverfahren bereits eingeführt zu haben. 22 % bezeichnen dies als ein derzeitiges Vorhaben. Allerdings hat nur 1 % der Landkreise die E-Akte bereits für alle Fachverfahren eingeführt. Und 6 % geben an, dass dies derzeit noch kein Umsetzungsthema, aber für die Zukunft geplant sei.

Auch für die Herausforderungen der Umsetzung der neuen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in den Kreisverwaltungen gibt es bereits Ergebnisse. Gefragt nach den konkreten Herausforderungen, nannten die meisten Landkreise (knapp 40 %) die Datenschutzfolgeabschätzung an vorderster Stelle. 32 % sehen die Umsetzung der Betroffenenrechte und 27 % die Einrichtung eines Verarbeitungsverzeichnisses als besondere Herausforderung. Weniger problematisch ist die Einrichtung eines Datenschutzbeauftragten, da dieser bereits seit Längerem auf Kreisebene grundsätzlich etabliert ist.

Für DLT-Präsident Landrat Reinhard Sager ergibt sich damit ein „repräsentatives Bild über den Stand der Digitalisierung in den Landkreisen“. Die Umfrage mache „deutlich, dass sich die Landkreise den Herausforderungen der digitalen Welt stellen und bereits jetzt über eine große Zahl funktionierender digitaler Anwendungen verfügen.“ Darüber hinaus hat der kommunale Spitzenverband in einer weiteren Veröffentlichung eine Reihe von guten Beispielen und strategischen Ansätzen aus den Landkreisenzusammengetragen.

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